Editorial zum Jahresende
Von Präsident René Röthlisberger
Niemand hat sich in den letzten Monaten ein verlässliches Bild über unsere Gegenwart und Zukunft machen können. Die neue Normalität zwingt uns deshalb zu neuem resilientem Denken. Die vergangen Monate haben uns leider teilweise mehr auseinander als näher gebracht.
Klar ist, dass die Stimme der Wirtschaft wieder oder erneut geschärft werden muss und dies vor allem, um die Balance mit der Gesellschaft und der Politik wiederherzustellen.
Als Präsident von Wirtschaft Uri orte ich zwar teilweise existentielle Schwierigkeiten bei KMU, insbesondere in der Gastro- und Eventbranche etc. Die Wirtschaft im Kanton Uri ist aber gesamthaft besser unterwegs als in vielen anderen Kantonen und hat dank dem gesunden Mix aus Unternehmerinnen und Unternehmern die Krise erstaundlich gut verkraftet. Erfreulich ist auch, dass die Bevölkerung wieder leicht wächst und im Speziellen in Andermatt der Positivtrend anhält. Dies verdanken wir der ausgeprägt hohen Berufskompetenz im Kanton und dem starken unternehmerischen Willen mit Bodenhaftung.
Erstaundlich ist es deshalb, dass wir unsere Energie mit unschönen Wortgefechten über die Pandemie verschwenden und mit ideologischen Schlammschlachten und Drohgebärden die Schuld zu- oder wegweisen.
Eine gesunde und stabile Wirtschaft ist der Motor der Gesellschaft, konzentrieren wir uns also darauf, dass dies möglich wird. Dazu brauchen wir alle, die Unternehmerinnen und Unternehmer, die Mitarbeitenden, die Bevölkerung aber auch die Politik und die Verwaltung. Die Gesellschaft ist nur so gut, wenn wir alle als Stakeholder miteinander zusammenwirken, Eigenverantwortung übernehmen und nicht mehr Freiheiten und neue Forderungen in den Raum stellen.
Wir brauchen für die Zukunft eine Balance, ein inneres Gleichgewicht, eine Ausgeglichenheit von Freude und Leidenschaft, von Ehrgeiz und Willenskraft aber auch eine ernstgemeinte Portion von Demut und Respekt, damit wir, wenn kleine oder grosse Windböen uns entgegentreten, diese meistern können.
