GV Wirtschaft Uri 2023: Virtual Reality, Olympia und Urner KMU

Am 24. Mai 2023 fand die 11. Generalversammlung des Dachverbandes Wirtschaft Uri statt. Über 160 Persönlichkeiten aus der Urner Wirtschaft und Politik nahmen am Anlass teil. Wirtschaft Uri Präsident René Röthlisberger und die spannenden Gäste boten mit den Themen Virtual Reality, Olympia, Weiterentwicklung des Dachverbandes und dem Referat über die Bedeutung der KMU in Politik, Gesellschaft und Wirtschaf genügend Gesprächsstoff für den Apéro.

René Röthlisberger eröffnete die Generalversammlung mit der Aussage: «Kein Kanton hat eine höhere Dichte an Olympiamedaillengewinner als Uri». Eine Olympiamedaillenträgerin war sogar vor Ort. Überraschungsgast Linda Indergand, die an den Spielen in Tokio 2021 Bronze ergatterte, nahm in der stilvoll eingerichteten Sitzecke auf der Bühne Platz. Im Gespräch deutete Linda Indergand auf die Parallelen zwischen Sport und Wirtschaft hin. Im Sport wie auch bei den zahlreichen Unternehmen im Kanton Uri brauche es Höchstleistung und eine gute Teamarbeit um die Ziele zu erreichen. Siege im wirtschaftlichen Umfeld konnte der zweite Gast auf der Bühne vorweisen. Joy Gisler stellte dem Publikum sein in Uri gegründetes Jungunternehmen und ETH-Spin-Off «Atlas VR» vor, mit dem er unter anderem den Innerschweizer Startup-Preis gewinnen konnte. Für Joy Gisler ist Uri der perfekte Standort für sein vielversprechendes Unternehmen. Mit dezentralen Arbeitsmodellen durch Homeoffice könne er vollumfänglich von der hohen Lebensqualität im Kanton Uri profitieren.

Der Urner Wirtschaft geht es gut
Der Urner Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind lobte den Einsatz der Urner Unternehmerinnen und Unternehmern. Die Wirtschaftslage ist in praktisch allen Sektoren gut, die befürchteten Einbrüche und Rezessionen seien im Kanton Uri nicht eingetreten. Urner Arbeitgebende zeigten in diesem herausfordenden Umfeld viel Geduld bei der Betreuung und Ausbildung von Personen, die es im Arbeitsmarkt schwer haben. Das sei eine wichtige Leistung für die Gesellschaft. Um auch in Zukunft ein guter Wirtschaftsstandort zu sein seien Gespräche zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft unumgänglich.

René Röthlisberger bestätigte die gute Wirtschaftslage. Auch wenn die Resultate der jährlichen Umfrage «Urner Wirtschaftsbarometer» auf eine Abschwächung gegenüber dem Vorjahr hinweisen, könne mit einem moderaten aber guten Wirtschaftsjahr 2023 gerechnet werden. Auch den von Urban Camenind angesprochenen Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft nehme Wirtschaft Uri ernst. Im Jahresrückblick zeigte René Röthlisberger den Anwesenden die Meilensteine des vergangenen Jahres, das mit dem Parlamentarierforum, einem Anlass im Kollegi und verschiedenen Unternehmensbesuchen viele Austauschformate umfasste.

Wirtschaft Uri professionalisieren
Um die Aufgaben der Interessenvertretung, Vernetzung der Urner Wirtschaft und der politischen Arbeit des Verbandes professionell wahrnehmen zu können, plant Wirtschaft Uri eine Strukturanpassung. Es soll eine starke Geschäftsstelle mit Standort im Kanton Uri aufgebaut und die politische Arbeit mit dem Landrat mit einem Politikgefäss intensiviert werden. Aus diesem Grund müssten auch die Mitgliederbeiträge auf ein vergleichbares Niveau von anderen Gewerbeverbänden angehoben werden.

In diesem Jahr sei die Abschlussrechnung wie auch das Budget eher unspektakulär, wie Geschäftsleitungsmitglied Beat Marty bei der Präsentation der Finanzahlen ausführt. Ab nächstem Jahr werde es wegen der Strukturanpassung und der Erhöhung der Beiträge aber auf der Einnahmeseite wie auf der Ausgabeseite zu Veränderungen kommen.
Für die Professionalisierungsschritte wurde die Geschäftsleitung von den anwesenden Stimmberechtigten mit Beat Bissig, Ivo Schillig und Odilo Gamma verstärkt. Das ausscheidende langjährige GL-Mitglied Gregor Bless wurde von ganzen Saal für sein Engagement in der Verbandsleitung verdankt.

Den offiziellen Teil der Generalversammlung schloss Andreas Ruch, Urner Unternehmer und Präsident der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz. In seinem Grusswort sprach er die globale Vernetzung der Zentralschweizer Wirtschaft als Wohlstandsfaktor an. Die Vorteile der Globalisierung gelte es zu nutzen, die Abhängigkeiten dabei intelligent zu managen. Gleichzeitig stimmte Andreas Ruch auf die nationalen Wahlen im Herbst ein. Unternehmerinnen und Unternehmer können sich für eine wirtschaftsfreundliche Politik engagieren, indem sie Kandidierende unterstützen, wirtschaftliche Themen einbringen oder selbst ein Amt übernehmen. Wichtig sei es aber geschlossen aus Wirtschaft einzustehen.

KMU als Rückgrat der Schweizer Wirtschaft
Im Anschluss an die ordentliche GV hielt der designierte Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, Henrique Schneider, ein Referat über die Bedeutung der KMU in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Er sei ein Mann der Zahlen und führte die Anwesenden sogleich durch Statistiken, die die Wichtigkeit der KMU in der Schweizer Wirtschaft unterstreichen. Kleine und Mittlere Unternehmen machen nicht nur 99 Prozent der Unternehmen aus, sondern bieten mehr als die Hälfte der Lehrstellen an und bilden so die Fachkräfte von Morgen aus. Aber auch bei der Konjunktur übernehmen sie eine wichtige ökonomische Aufgabe. KMU sind das stabile Rückgrat der Schweizer Wirtschaft, die in Krisenzeiten als Puffer wirken. Sie stützen somit die Schweizer Wirtschaft.

Beim Apéro führten die teilnehmenden Mitglieder, alle drei Urner Parlamentarier, drei Regierungsräte und weitere Gäste aus Politik, Wirtschaft und Bildung die Diskussionen und den Gedankenaustausch fort.

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