Parlamentarierforum 2023: Urner Unternehmen blicken verhalten optimistisch auf das Geschäftsjahr 2023

Der Dachverband Wirtschaft Uri präsentierte am Parlamentarierforum vom 7. Februar 2023 die Resultate des fünften Urner Wirtschaftsbarometers. Die Unternehmensumfrage zeigt, Urner Unternehmen sind zwar weniger optimistisch im Vergleich zur letztjährigen Umfrage, blicken aber weiterhin positiv auf das laufende Geschäftsjahr.


Die Urner Wirtschaft steht vor zahlreichen Herausforderungen: Lieferengpässe, Teuerung und Arbeitskräftemangel beschäftigen die Unternehmen noch immer. Die Energiemangellage scheint für diesen Winter vorerst unwahrscheinlich. Am diesjährigen Parlamentarierforum wurden die wichtigsten Themen der hiesigen Wirtschaftslage diskutiert. Urner Landrätinnen und Landräte tauschten sich mit den Vorstandsmitgliedern des Dachverbandes Wirtschaft Uri über die ökonomische Entwicklung im Kanton aus. Der Präsident von Wirtschaft Uri, René Röthlisberger, freut sich über die erfreulichen Resultate der Umfrage: «Die Urner Wirtschaft erweist sich als sehr widerstandsfähig. Dank harter Arbeit und Innovationskraft konnten sich die Unternehmen schnell an die sich ändernden wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen.»

Kein Gewinnwachstum aber mehr Arbeitsplätze

Michael Buess, Geschäftsleiter von DemoSCOPE, führte die anwesenden Landratsmitglieder durch die Resultate des Urner Wirtschaftsbarometers 2023. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die befragten Unternehmen im Jahr 2023 von einem leichten Auftragswachstum ausgehen. Insbesondere kleine Unternehmen erwarten eine Verbesserung der Auftragslage. Die Teuerung hat aber einen negativen Einfluss auf die Gewinnerwartungen – insbesondere in der Bauwirtschaft und bei produzierenden Unternehmen. Über die ganze Urner Wirtschaft gesehen, gehen die Unternehmen trotz dieser Kostentreiber von unveränderten Gewinnen im Vergleich zum Vorjahr aus. Ein Wachstum wird hingegen beim Personal erwartet. Nur 18 Prozent der Unternehmen erwarten einen Personalabbau, 31 Prozent planen zusätzliche Arbeitskräfte einzustellen.

Unternehmen bleiben auf höheren Personal- und Materialkosten sitzen

Gemäss der Umfrage haben die Unternehmen die Löhne signifikant angehoben und zwar branchenübergreifend. Rund die Hälfte der Unternehmen passten die Löhne um drei Prozent oder mehr an. Auch bei den Materialkosten mussten Einkäuferinnen und Einkäufer tiefer in die Tasche greifen, obwohl sich die Lieferengpässe langsam abschwächen. Sieben von zehn Unternehmen waren im vergangenen Jahr von Preissteigerungen betroffen und noch mehr erwarten weitere Preissteigerungen im laufenden Jahr. Im Durchschnitt erwarten die Unternehmen eine Preissteigerung bei ihren Lieferanten von fast neun Prozent, können diese Ausgaben aber nicht vollständig weitergeben. Gemäss der Umfrage erfahren die Unternehmen einen starken Margendruck, ein durchschnittliches Unternehmen bleibt auf 1,5 Prozentpunkte der Teuerung sitzen.

Staatswachstum und Regulierungswut bremsen


Im Anschluss an die Resultate des Wirtschaftsbarometers, präsentierten die Vorstandsmitglieder von Wirtschaft Uri weitere Herausforderungen der Urner Wirtschaft, beispielsweise das hohe Staatswachstum, das wichtige Fachkräfte aus der Privatwirtschaft entzieht. Dabei lobt René Röthlisberger die Urner Landrätinnen und Landräte: «Schweizweit ist die Beschäftigung im öffentlichen Sektor seit 2013 stärker gewachsen als in der Privatwirtschaft – was uns starke Sorgen bereitet. Auch Dank der Urner Politik sieht das Bild in der Zentralschweiz glücklicherweise anders aus.» Dennoch solle man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Auch hier habe das Staatswachstum in den letzten Jahren stark angezogen und die Regulierungswut nehme spürbar zu, so Röthlisberger weiter. Mit einer Statistik der Weltbank schliesst René Röthlisberger und zeigt auf, dass die Schweiz nicht überall auf den vordersten Plätzen der Ranglisten zu finden ist. Bei einer Analyse vergleicht die Weltbank, die ökonomischen Freiheiten von Unternehmen und die Einfachheit, ein neues Unternehmen zu gründen. Die Schweiz belegt in diesen Ranglisten die besorgniserregenden Ränge 36 und 82.

Dokumente:

Medienmitteilung Parlamentarierforum 2023

Ergebnisse des Urner Wirtschaftsbarometers 2023

 

Michael präsentiert den Urner Landrätinnen und Landräten die Ergebnisse des fünften Urner Wirtschaftsbaromters

René Röthlisberger führt durch die gegenwärtigen Herausforderungen von Urner Unternehmen