Urner Wirtschaftsbarometer 2021: Jährliche Umfrage mit spezifischen Corona-Fragen

Die aktuelle Umfrage von Wirtschaft Uri zeigt, dass im Kanton URI die Lage bei vielen KMU’s dank guter Auslastung und gesundem Kundenmix bis heute erträglich ist. Alle betroffenen Unternehmen, wie Gastro oder Non-Food Betriebe, leiden in der ganzen Schweiz durch die Schliessungsverordnung des Bundes. Für die kommenden Wochen stellt der Dachverband Wirtschaft Uri verschiedene Forderungen auf.

Wirtschaft Uri hat von Dezember 2020 bis Januar 2021 die jährliche Umfrage zur aktuellen Wirtschaftslage bei den Urner Unternehmen durchgeführt. Dieses Jahr mit zusätzlich spezifischen Corona-Fragen. Die Resultate der Umfrage sind zum Teil überraschend ausgefallen. Für einige Unternehmen ist die Überlebensfrage jedoch ins Zentrum gerückt.

Kernaussagen der Corona-Fragen:

  • 48 Prozent beurteilen, dass sich die Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr wegen Corona nicht verschlechtert resp. sogar verbessert hat.
  • 54 Prozent erwarten aufgrund von Corona negative Effekte für die Zukunft
  • Nur 35 Prozent wollen Homeoffice so beibehalten oder noch ausbauen
  • 23 Prozent der Befragten profitieren von Corona resp. haben keinen negativen Einfluss
  • Ein deutlicher Anteil von 18 Prozent der Unternehmen sehen eine Existenzgefährdung in Ihrer Zukunft

Wirtschaft Uri fordert klare Haltungen und Entscheide
Der lange Teil-Lockdown lähmt Tag für Tag die Bevölkerung, die Unternehmer und damit auch die Wirtschaft. Trotz grossem Durchhaltewillen und viel Verständnis bleiben viele offene Fragen der Logik unbeantwortet. So ist zum Beispiel nachgewiesen, dass die Übertragung dank den Schutzkonzepten nicht in den Detailläden stattfindet, trotzdem sind diese mehrheitlich geschlossen. Das verursacht unnötige Kosten und Schäden in der Wirtschaft.

Wirtschaft Uri fordert deshalb von Bund und Kanton und allen Beteiligten klare Haltungen und Entscheide:

  1. An die Urner Bevölkerung: Impfen, Impfen, Impfen so rasch wie möglich.
  2. An den Kanton: Testen, Testen, Testen lieber zu viel als zu wenig. Es empfiehlt sich, auch Massentests ähnlich zu Kanton Graubünden zu prüfen. Altersheime sind prioritär zu berücksichtigen.
  3. An den Kanton: Gemäss BAG ist eine Person zwei Tage vor Symptombeginn ansteckend (Link BAG). Der Kanton Uri verfolgt eine 96-Stunden Strategie mit dem Resultat, dass deutlich mehr Personen in die Quarantäne müssen und schwächt damit die Ressourcenverfügbarkeit bei den Unternehmen. Eine Anpassung zur 48 Stunden-Regel, wie sie viele Zentralschweizer Kantone praktizieren, soll geprüft werden.
  4. Die Normalität ist rasch möglichst herzustellen, d.h. die Wiedereröffnung der Geschäfte ist auf den 1. März 2021 zu planen.
  5. Es sind keine Einschränkung auf Vorrat zu verordnen (zum Beispiel aus Angst vor einer möglichen dritten Welle).
  6. Die Grundvorgaben Abstand, Hygiene, keine Menschenansammlungen sind, um Ansteckungsketten zu unterbrechen, weiter anzuwenden.

Jährliche Umfrage zur Urner Wirtschaftslage: Verschlechterung klar ersichtlich

Bereits zum dritten Mal in Folge hat Wirtschaft Uri die Umfrage zur aktuellen Wirtschaftslage bei den Urner Unternehmen durchgeführt. Wie erwartet werden konnte, fielen die Einschätzungen bezüglich der allgemeinen Wirtschaftslage und der Auftragslage der Urner Unternehmen schlechter aus als in den letzten Jahren. So zeigen die Ergebnisse, dass die Bereiche Handel, Gewerbe, Dienstleistungen und Logistik am stärksten von den negativen Corona-Folgen betroffen sind. Positivere Einschätzungen kamen dafür aus der Bauwirtschaft, Baunebengewerbe, der Finanzbranche und dem Gesundheits- und Sozialwesen (Folie 5).

Kernaussagen der jährlichen Umfrage:

  • Generell erwarten die Urner Unternehmen eine schlechtere Auftragslage als im Vorjahr.
  • Die Urner Unternehmen erwarten mehrheitlich, dass die Anzahl Mitarbeitenden in diesem Jahr gleichbleiben (positive und negative Entwicklung gewisser Branchen heben sich auf).
  • Spannende Entwicklung bei der Besetzung der offenen Lehrstellen: Es wird erwartet, dass die Lehrstellen gleichgut besetzt werden können wie vor Corona.
  • Die fortschreitende Digitalisierung wird von immer mehr Urner Unternehmen als Chance wahrgenommen.

Die Rahmenbedingungen müssen unternehmerfreundlich gestaltet sein
René Röthlisberger, Präsident von Wirtschaft Uri, meint zu den vorliegenden Ergebnissen: «Gerade in Krisen brauchen wir innovative Ansätze der Unternehmen, um für die Zukunft gerüstet zu sein». Damit Uri wieder erfolgreich werden kann, brauche es genau in dieser Zeit die Unterstützung der Politik und der Verwaltung. «Wir brauchen aber nicht mehr Gesetze, sondern mehr unternehmerische Freiheit und unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen», meint René Röthlisberger weiter. Konkret könne man den Unternehmen etwa helfen, indem man ihnen bei wichtigen und für den Wirtschaftsstandort Uri positiven Projekten nicht unnötige Steine in den Weg lege.