Zu Besuch bei… «G-Elit»

Wenn einer der grössten deutschen Werkzeughersteller in der Schweiz ein High-Tech-Beschichtungszentrum betreibt, macht das hellhörig. Was zeichnet den gemeinhin teuren Standort Schweiz aus, dass die Wahl auf den Innerschweizer Kanton Uri fiel?

Einer der grössten deutschen Werkzeughersteller, die Gühring KG, eröffnete im Juni 2012 ein hochmodernes Beschichtungszentrum mit rund 40 Mitarbeitern in einer Industriehalle auf dem RUAG-Gelände. Unter dem Namen G-Elit wird hier ein Grossteil der von Gühring Deutschland hergestellten Zerspanwerkzeuge im PVD-Verfahren beschichtet. Dass die Wahl auf Uri fiel, liegt nicht zuletzt daran, dass der Standort im europäischen Vergleich als Bester abgeschnitten hat. 

Hohe Fertigungstiefe am Standort
Mario Jung, Werksleiter G-Elit GmbH in Altdorf, meint: «Die Besonderheit der Gühring-Gruppe liegt in der enormen Fertigungstiefe: die Kompetenz liegt nicht nur im Beschichten als solches, sondern seit über 30 Jahren auch im Bau von Beschichtungsanlagen. Ganz besonders möchte ich hervorheben, dass wir die Beschichtungsanlagen selbst entwickeln. Damit haben wir den gesamten Prozess im Griff und können unsere Werkzeuge anwendungsspezifisch auslegen». 

Investition von 5 Mio. Franken in Uri
Soweit zum Anlagenbau des Werkzeugherstellers Gühring. Jetzt trägt das Know-how des Unternehmens auch in der Schweiz Früchte. Die Beweggründe, ein europäisches Kompetenzzentrum für Beschichtungen in der Zentralschweiz zu gründen, sind vielschichtig. «Einige davon sind wirtschaftspolitischer Natur», wie Mario Jung betonte. «Der Kanton Uri bietet beste Möglichkeiten und vor allem kurze Verwaltungswege sowie äusserst fachlich kompetentes Personal für industrielle Arbeiten». Das Unternehmen hat sich seit der Eröffnung dynamisch weiterentwickelt und investiert noch in diesem Jahr über 5 Mio. Franken in neue automatisierte Beschichtungsanlagen.

Weiterhin attraktive Rahmenbedingungen gefordert
Mit heute über 70 Mitarbeitern ist G-Elit ein bedeutendes industrielles Unternehmen mit hohem wirtschaftlichem Nutzen für den Werkplatz Uri. «Auch für den Wirtschaftsstandort Uri ist dieses Know-how ein hervorragendes Beispiel für die hohe Berufs- und Technologiekompetenz in der metallverarbeitenden Branche», meint René Röthlisberger, Präsident von Wirtschaft Uri. «Ohne attraktive Rahmenbedingungen wie Steuern, tiefe Lebenskosten wie Wohnungsmieten, Krankenkassenprämien etc. wäre der Standort Uri für solche Unternehmen nicht attraktiv».

In der Produktionshalle von G-Elit das mit modernsten Robotern ausgerüstete Beschichtungscenter v.l.n.r: Thomas Arnold, René Röthlisberger, Gregor Bless (alle Wirtschaft Uri) und Mario Jung (Profitcenterleiter G-Elit)